Werbung

Artikel

Dateien endgültig löschen – so lassen Sie Daten für immer verschwinden

Dateien endgültig löschen – so lassen Sie Daten für immer verschwinden
Fabrizio Ferri-Benedetti

Fabrizio Ferri-Benedetti

  • Aktualisiert:

Wenn man eine Datei löscht, ist sie damit nicht weg. Der PC versteckt sie nur. Wer Daten wirklich loswerden will, muss dazu spezielle Tools verwenden. Wir erklären, wie Löschen funktioniert und wie man einzelne Dateien unwiderruflich von der Festplatte löscht.

Mit dem Löschen und Formatieren der Festplatte ist es nämlich nicht getan: Sogenannte Recovery-Tools können die alten Daten aufspüren. Das gilt insbesondere dann, wenn man weiß wo und was man suchen soll.

Was passiert, wenn eine Datei gelöscht wird? Eine Metapher

Um verständlich zu machen, was beim Löschen einer Datei auf dem PC wirklich geschieht, möchte ich eine Metapher benutzen. Dazu muss man sich nur vorstellen, dass die Festplatte ein großer Gemüsegarten und jede Datei eine Parzelle ist. Auf jeder dieser Parzellen wird etwas anderes angebaut (Daten), sie hat einen anderen Besitzer usw.Was bedeutet Löschen von Dateien?

Luftaufnahmen von Landparzellen. Diese entsprechen Dateien auf der Festplatte.

Wenn man nun dem System den Befehl „Datei löschen” erteilt, nimmt dieses die Datei-Parzelle, entfernt die Umzäunung und lässt damit zu, dass etwas Neues angebaut werden kann. Gelangt dann jemand zur Parzelle, bevor der neue Anbau gestartet oder die Parzelle von Unkraut – d. h. von temporären Dateien – überwuchert wurde, kann er das angebaute Gemüse noch vorfinden. Das nennt man dann Wiederherstellen von Daten.

Mit SpaceSniffer sieht man die Festplatte voller Parzellen …

Will man nun alle Spuren des vorherigen Anbaus entfernen, muss man zum sicheren Löschen greifen. Doch warum macht das das Betriebssystem nicht automatisch? Weil es sich um einen langwierigen und kostspieligen Vorgang handelt. Will man schnell neuen Speicherplatz, ist dieses „falsche” Löschen äußerst praktisch.

Wann muss man eine Datei endgültig löschen?

In manchen Situationen sollten gelöschte Dateien nicht wiederhergestellt werden können. Durch das Zerstören von Daten werden vertrauliche Informationen und die Privatsphäre gewahrt. Das sichere Löschen entspricht also einem Papierschredder.

Notwendig ist das überall dort, wo Computer von mehreren Personen oder sogar öffentlich genutzt werden, oder wo vertrauliche Informationen ausgetauscht werden.

Auf öffentlichen PCs sollte man keine persönlichen Daten lassen

Wer Dateien auf öffentlichen Computern bearbeitet, sollte diese sicher löschen (Quelle)

Will man Dateien endgültig löschen, muss man auf Programme zurückgreifen, die Methoden des sicheren Löschens verwenden. Eine sehr komplette Lösung für Windows ist Hardwipe. Im Folgenden möchten wir erklären, wie man das Programm nutzt und Voreinstellungen vornimmt. Beides ist wirklich sehr einfach.

1. Hardwipe installieren

Zunächst muss man Hardwipe installieren. Es gibt zwar andere Tools, die auch noch einen Antivirus und Sicherheits-Suiten enthalten. Hardwipe gefällt mir aber, gerade weil es schlicht ist und trotzdem viele Optionen bietet.

Hardwipe gibt es auch als tragbare Version. Die Sprachen lädt man separat herunter

2. Hardwipe-Optionen öffnen

Bevor man zum sicheren Löschen greift, sollte man zuerst die Voreinstellungen von Hardwipe vornehmen. Hierzu muss man im Startmenü Tools > Options öffnen und dann auf den Reiter Wipe Options klicken.

Hier werden die Löschoptionen von Hardwipe angezeigt. Im ersten Menü erscheinen mehrere Löschmethoden. Manche Namen – wie Gutmann oder DoD 5220 – sind vielleicht bekannt. Diese unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und ihrer Leistung. Dabei gilt: Je mehr Durchgänge (pass), desto sicherer; allerdings dauert es dann auch länger.

So ist ein einmaliges Überschreiben der Daten mit Nullen oder willkürlichen Daten sicher schneller als die 35 Durchgänge der Gutmann-Methode, auch wenn ersteres gegen professionelle in der IT-Forensik verwendete Werkzeugen weniger effizient ist. Da muss man ausprobieren. Für den Anfang empfehle ich DOD 5520.22-M mit drei Durchgängen.

3. Rechter Mausklick auf Datei oder Ordner und Hardwipe auswählen

Nun ist der Moment gekommen. Will man eine Datei oder einen Ordner endgültig löschen, muss man hierzu mit der rechten Maustaste zunächst das Kontextmenü von Windows und dann das Menü von Hardwipe öffnen. Anschließend wählt man die Option Wipe File.

4. Warten, bis der Löschvorgang beendet ist

Das sichere Löschen ist um einiges langsamer als das normale. Je nach ausgewähltem Löschvorgang und der Menge der zu löschenden Daten, kann dies kürzer oder länger dauern. Auch die Leistungsstärke des eigenen PC spielt hier eine Rolle.

Sicheres Löschen mit Hardwipe

Mit Hardwipe kann man den PC so programmieren, dass er sich nach dem Löschvorgang automatisch ausschaltet.

Freien Speicher nicht vergessen!

Sind Dateien vorher schon gelöscht gewesen, befinden sich ihre Reste im freien Speicher der Festplatte. Da man diese jetzt nicht mehr auswählen kann, man sieht sie ja nicht, muss man Hardwipe den Auftrag geben, diesen freien Speicher zu löschen.

Dazu klickt man im Hardwipe-Fenster auf den dritten Button Free Space, wählt die Laufwerke aus und bestätigt. Nach dem Löschen des freien Speichers kann kein herkömmliches Recovery-Tool die Daten von der Festplatte holen.

Mehr zum Thema:

Fabrizio Ferri-Benedetti

Fabrizio Ferri-Benedetti

Editorialrichtlinien